Gefühle

Verlust

Ich fühle mich wie der erste Mensch, der jemanden verloren hat.

2 Tage. 2 Tage bekommt man frei, wenn ein naher Verwandter gestorben ist. Mich betrifft es in diesem Fall nicht, da ich durch die Elternzeit sowieso Zuhause bin. Aber ich könnte das auch garnicht. Auf Knopfdruck wieder funktionieren.

„Das Leben geht weiter.“
„Sterben gehört zum Leben.“
„Wir alle müssen irgendwann sterben.“

Das sind so Sätze, die man dann gesagt bekommt. Aber hilfreich sind sie nicht.
Man sagt hingegen ja auch „Jeder geht mit Trauer anders um.“
Und wenn ich nunmal Wochen oder Monate brauche, um sowas zu verarbeiten? 2 Tage, und dann sollst du weiter machen als wäre nichts gewesen. Als wäre nicht ein großer, wichtiger Teil deines Lebens plötzlich verschwunden. Einfach weg. Und es bleiben nur die Erinnerungen.

Eine Antwort auf „Verlust

  1. Da schreibst du etwas absolut Wahres.. jeder von uns geht anders damit um. Jeder braucht unterschiedlich viel Zeit, um den Verlust zu verarbeiten und reagiert unterschiedlich darauf. Eine so simpel runtergebrochene gesetzliche Regelung kann das niemals angemessen berücksichtigen. Mit etwas Glück hat man einen Arbeitgeber, der das versteht und einem da mehr Zeit einräumt.
    Ich weiß nicht, wie lange ich bräuchte. Vermutlich aber um einiges länger, seitdem ich viel mehr Zeit mit meinen Eltern verbringe und sie vor allem richtig kennen und besser verstehen gelernt habe. Und auch wenn sie mich oft stressen und nach wie vor streiten und ich nie so der Familienmensch war, werden sie mir eines Tages extrem fehlen. Obwohl ich stets bestrebt bin, unabhängig zu bleiben, macht mich der Gedanke daran, dass auch sie eines Tages nicht mehr da sind, extrem traurig…
    Und wie du schon schreibst, am Ende bleiben nur die Erinnerungen…und ein Teil, der in uns weiterlebt.
    Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft und mein allerherzlichstes Beileid!

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