Baby

Wie ist das Leben eigentlich so, mit Baby?

… wurde ich vor einiger Zeit von einer Freundin gefragt und meine, für sie anscheinend nicht so befriedigende, Antwort war:

„Wie ohne Baby, nur eben mit.“

Das war etwa um die Zeit, als mein kleiner 3 Monate alt war. Und genau so hat es sich zu diesem Zeitpunkt auch angefühlt.

Klar war die Umstellung am Anfang schon stark, besonders die 5 Tage im Krankenhaus waren nervenaufreibend und das darauf folgende erste Wochenende Zuhause war ein pures Chaos. Aber ziemlich schnell waren wir ein eingespieltes Team und ich habe eine Weile lang immer gesagt „Wir haben ein pflegeleichtes Exemplar abbekommen.“
Das lag einfach daran, dass Fynn am Anfang sehr viel geschlafen hat und ich dadurch, dass ich so lange schon den Kinderwunsch hatte, auch direkt 100 % zu Vollzeitmama geswitcht bin. Volle Aufmerksamkeit auf den kleinen Mann. Den ersten Monat hatte sich ja auch mein Mann Elternzeit genommen und war eine Unterstützung, aber noch besser hat es sich dann eingespielt, als er wieder zur Arbeit ging und ich allein mit dem Baby war. Wir haben Zuhause die meiste Zeit im Schlafzimmer verbracht und unsere Tage bestanden aus Milch abpumpen – Fläschchen geben – schlafen – und wieder von vorn. Ich hatte meistens Ohrhörer drin und habe Hörbuch gehört oder beim abpumpen auch mal sinnlos Spiele am Handy gespielt, um die Zeit rum zu bekommen. Aber insgesamt war es eine ruhige Zeit… ich habe versucht zu schlafen wenn Fynn schlief und das funktionierte eigentlich auch ganz gut. Im Gegensatz zu vor der Geburt, als ich noch Stunden zum einschlafen brauchte, war ich innerhalb von Minuten eingeschlafen. Und nachts schlief er sogar meist 4 Stunden durch – was für ein Neugeborenes Luxus zu sein scheint, wie ich gehört habe. Tagsüber waren wir auch oft mal bei Oma und Opa und/oder sind bei entsprechendem Wetter eine kleine Runde spazieren gegangen. Und wenn mein Mann am Wochenende da war wollte ich immer etwas unternehmen. Auch in seiner Elternzeit hab ich ihn oft gebeten, ob wir nicht mal einkaufen fahren könnten oder in den Baumarkt oder etwas in der Art… und ich hatte auch gerne Besuch von der Familie oder bin zu ihnen gegangen. Dabei hatte ich vorher immer so fest darauf gepocht, dass ich mein Wochenbett gefälligst mit Baby schön kuschelig im Bett verbringen will 😅 Pustekuchen, nach der ersten Woche im Krankenhaus hatte ich echt die Nase voll vom rumliegen und wollte mich lieber bewegen. Von daher war mein Alltag eigentlich ziemlich normal und meine Kaiserschnittwunde ist schnell und gut verheilt.

Irgendwann kam dann abends die Zeit, zu der Fynn seine Koliken bekam… aber auch das haben wir mit Tipps aus dem Internet ziemlich gut geregelt bekommen. Wärmflasche, Kümmelöl und Lefax waren unsere täglichen Begleiter. Es gab nur ein paar Tage, da war es mal richtig anstrengend … aber darauf folgten dann wieder Tage, an denen er fast nur geschlafen hat. Und ich habe mich völlig damit zufrieden gegeben, ihn beim schlafen zu beobachten, und schon war ich wieder glücklich.

Auch muss ich sagen, die Zeit hat mir selbst psychisch auch gut getan. Ich hatte fast keine depressiven Phasen oder Zusammenbrüche. Nur dieses Abpumpen hat mich sehr gestresst. Ich hatte ständig Schmerzen im Rücken (was sich später als eine eingeklemmte Rippe von der OP heraus stellte), hab mich gestresst weil es so lange gedauert hat und immer weniger Milch kam… und der Stress hat dann natürlich dazu geführt, dass noch weniger Milch kam… Teufelskreis. Also hab ich mich zum Glück dann nach 3 Monaten entschieden, abzustillen. Und das war eine riesige Erleichterung. Kein alle 3 Stunden eine halbe Stunde an der Maschine hängen mehr. Keine Brustschmerzen, kein sterilisieren von Pumpen, Schläuchen und Zubehör. Kein darüber nachdenken ob ich zu viel Milch warm mache und dann riskiere, die mühsam ersammelte Muttermilch wegzuschütten.
Da wurde das Leben mit Baby gleich noch viel schöner.

Naja.
Und dann wurde er 4 Monate alt und uns überrollte der berüchtigte 4-Monats-Sprung und die Schlafregression. Auf einmal wurde aus einem ruhigen, immer lächelnden Baby ein kleiner wutiger Schreihals, der abends nicht schlafen wollte, ohne erkenntlichen Grund schrie, plötzlich alle 2 Stunden gefüttert werden und definitiv nur rumgetragen werden wollte… und weeehe man setzte sich kurz mal hin oder ist stehen geblieben.
Da hab ich dann schon bemerkt, dass ich ein Baby habe und es doch ganz schön an den Nerven zehren kann, wenn man alleine ist.

Aber auch diese Phase ging vorbei. Und mit ihrem Ende wurde das zahnen, das bei ihm schon sehr zeitig anfing, schlimmer. Und plötzlich sind wir 2 Kleidergrößen weiter und er kann auf einmal so viel! Jetzt ist im Bett mit Mama rumliegen viel zu langweilig. Aber was macht man mit einem Baby, das noch nicht krabbeln oder sitzen kann, beides aber unbedingt will? Mit einer Rassel spielen oder auf dem Bauch üben ist schon immer ganz lustig, aber meistens nur für 10 Minuten. Also ist es vorbei mit meiner chilligen Zeit und Kreativität ist gefragt. Trotzdem macht mich das nun wieder auf andere Art glücklich. Einem Baby Sachen zu zeigen, es das Gesicht befühlen zu lassen oder zu herzhaftem Lachen zu animieren pusht wieder auf ganz andere Art.
Nur habe ich nun manchmal auch das Bedürfnis, ihn auch mal eine halbe Stunde an Papa oder Oma abzugeben, um einfach mal wieder für mich zu sein. Und irgendwann würde ich sogar ganz gerne einfach mal wieder einen Abend ausgehen. Tanzen oder Essen oder so. Aber ich habe mich bewusst zu seiner Hauptbezugsperson gemacht und jetzt müssen wir erstmal sehen, ob er das mitmacht, ohne Mama die ganze Zeit im Augenwinkel zu haben.

Ansonsten habe ich uns für etwas Abwechslung jetzt tatsächlich auch für eine Krabbelgruppe angemeldet und versuche, mit Sport mit Baby zu starten. Denn da sind auch noch die ein oder anderen Schwangerschaftspfunde, die sich jetzt gerne noch verabschieden dürfen.

Mal sehen, wie sich unser Weg so weiter entwickelt. Habt einen schönen Abend 🍀

Werbung
Weihnachten/Neujahr

Jahresrückblick 2022

1. Ganz grob auf einer Skala von 1 bis 10: Wie war dein Jahr?
9,0
Ich habe lange hin und her überlegt, ob das Jahr jetzt besser oder gleich gut zu 2020 war… (wenn das jemand hört… das Corona Jahr und das Inflations Jahr waren die besten Jahre meines Lebens, yaaay! 😅)
Aber eigentlich war 2022 besser. Trotz Schwangerschaftsproblemen und vielen vielen Ängsten war ich eben auch endlich schwanger und konnte einen gesunden Jungen zur Welt bringen. Ich hatte dank Beschäftigungsverbot viel Zeit für mich und die Vorbereitungen. Es war für mich tolles Wetter, nicht so oft zu warm, viel Regen 🖤 ich hatte ein super Verhältnis zu meiner Familie, mein Baby ist das Beste in meinem Leben und die Beziehung zu meinem Mann ist nicht wie befürchtet schlechter geworden, sondern ist eher seit der Kleine da ist noch fester geworden. Wir streiten weniger, halten zusammen und sind oft einfach nur glücklich.

2. Zugenommen oder abgenommen?
Zugenommen, und wie! Schwangerschaft juheey. Ich habe insgesamt in der Schwangerschaft 14,1 kg zugenommen 﫠 und hatte auch vor der Schwangerschaft schon etwas zugelegt… Seit der Geburt sind jetzt genau 10,4 kg wieder runter, eigentlich wäre es schön gewesen die 14,1 kg bis 31. Dezember 2022 wieder runter zu haben… aber dafür dass ich nicht wirklich viel dafür getan habe sind 10,4 kg auch schon ganz gut.

3. Haare länger oder kürzer?
Ungefähr genauso lang. Und das verwundert mich, da ich sie im Sommer spontan habe ziemlich kurz schneiden lassen. Ich wollte die Haare so vorne Schulterlang, hinten kurz, und meine Friseurin hat sich schon gar nicht richtig getraut, da ich sonst ja eher die „nicht mehr als 2 cm!!!1elf Kundin bin“. Und diesmal hab ich immer wieder gesagt „noch kürzer“. Ich wollte den Nacken frei haben um nicht zu schwitzen und weil ich dachte das wäre mit Baby besser. Und das war auch eine Weile super, aber diesmal sind die Haare einfach dermaßen schnell gewachsen… Superkraft 😂

4. Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Weitsichtiger. Mit Baby denkt man einfach noch einmal ganz anders über die Zukunft nach!

5. Mehr Kohle oder weniger?
Weniger… Elterngeld kann man eigentlich vergessen, mein Verdienst fehlt schon ganz schön 🫠 aber ich lasse es mir auf keinen Fall nehmen 2 Jahre mit meinem Kleinen Zuhause zu bleiben… Geld ist einfach nicht alles!

6. Besseren Job oder schlechteren?
Den Gleichen, nur auf Pause gestellt bis Herbst 2024

7. Mehr ausgegeben oder weniger?
Mehr… erstens zahlt man ja jetzt überall fast das Doppelte, zweitens jede Menge Babyzeug und drittens hatten mein Mann und ich dieses Jahr auch irgendwie recht oft die Einstellung „Das gönnen wir uns jetzt einfach“ 💰🤷🏻‍♀️

8. Dieses Jahr etwas gewonnen und wenn, was?
Nö, nix an der Gewinnerfront…

9. Mehr bewegt oder weniger?
Au wei, viel weniger 🙈 dazu brauche ich nicht mal auf den Schrittezähler schauen. Aber der Vollständigkeit halber:
1.614.736 Schritte 2022 zu 3.351.061 Schritte 2021. Und das lag nicht nur daran, dass ich ständig meine Uhr nicht dran hatte… Seit März Beschäftigungsverbot, dann fett Corona abgefangen, und dann die steigenden Kilos… es war am Ende schon ein Kampf, den Chrissy-Wal die 200 Meter den Berg zu meinen Eltern hoch zu schieben 🐳

10. Anzahl der Erkrankungen dieses Jahr?
Eine Erkrankung und jede Menge kleine und größere Schwangerschaftsprobleme

11. Davon war für Dich die Schlimmste?
Boah ich würde ja sagen Corona, weil ich 2 Wochen lang dachte ich sterbe… aber diese Ischias-Entzündung über meinen Geburtstag war eigentlich noch schlimmer… nicht mehr laufen oder schlafen zu können vor lauter Schmerzen macht einen echt mürbe 😬

12. Der hirnrissigste Plan? Der beste Moment? *
Viele denken jetzt sicher „Jaja, die Geburt“ … aber nee… ich fand zwar die Geburt an sich nicht „schlimm“, aber ich kann auch nicht behaupten, das es mich sonderlich mitgerissen hat, nackt und aufgeschnitten auf einem kalten Tisch zu liegen mit 15 fremden Menschen um mich herum, kurz den Kleinen sehen zu dürfen, der dann direkt wieder weggetragen wird… neeee… wirklich nicht. Der schönste Moment war tatsächlich für mich viel später, auch wenn es viele unglaublich schöne Momente gab. Aber als mein kleiner das erste mal richtig gelacht hat… das hat dann schon ganz schön was in mir bewegt.

13. Die gefährlichste Unternehmung? Was soll sich 2023 ändern? *
Ich würde gerne mindestens genauso viel Selbstdisziplin und Organisation in Sachen gesunde Ernährung aufbringen, wie ich sie beim Thema Baby an den Tag lege.

14. Die teuerste Anschaffung?
Das neue große Sofa… gefolgt von Kinderwagen und PS5

15. Das leckerste Essen? Blätterteigpastete gefüllt mit feinem Würzfleisch und Sauce Hollandaise an sommerlichen Salatbouquet

16. Das beeindruckendste Buch?
Beeindruckend nicht direkt… aber „Artgerecht“ und „Wenn ich die Wahl habe zwischen Kind und Karriere, nehme ich das Sofa“ fand ich gut bzw auch hilfreich

17. Der ergreifendste Film?
Auch hier wieder eine Serie… Bridgerton hab ich gefühlt die ganze Schwangerschaft über in Dauerschleife geschaut.

18. Der meistgehörte Song? Ich kann mich erinnern, das ich in der Schwangerschaft immer ein Lied gehört habe… aber ich komm einfach nicht drauf welches das war 🙈 allgemein habe ich aber eher weniger Musik gehört, außer jetzt seit neustem Kinderlieder 😅

19. Das schönste Konzert?
Was war nochmal ein Konzert?

20. Die meiste Zeit verbracht mit?
Meinem Baby

21. Die schönste Zeit verbracht mit?
Meinem Mann & meinem Baby

22. 2022 zum ersten Mal getan?
Ein Kind zur Welt gebracht
Gestillt / Milch abgepumpt
Ein Baby gewickelt (ja ernsthaft! Auch wenn die Hebammen so taten wie „Du bist 32, du wirst wohl wissen wie man wickelt“)
Eine Liebe empfunden, die über alles bisher erlebte hinaus geht

23. 2022 nach langer Zeit wieder getan?
– stundenlang gezockt
– gebacken
– richtig herzhaft gelacht

24. Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
– Corona
– Krankenhaus/die Ischiasentzündung
– viele „gutgemeinte“ Ratschläge

25. Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Mich selbst davon, das ich das alles hin bekomme, alles gut wird und mein Baby mir keine Schuld gibt, wenn nicht alles auf Anhieb klappt 🖤

26. Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Meinem Mann unseren Sohn

27. Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Mein Mann mir unseren Sohn (ist das ein verständlicher Satz? 🫣)

28. Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
„Es ist ein gesunder Junge“ oder so ähnlich 😅

29. Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
Da müsst ihr >jemanden< fragen

30. Dein Wort des Jahres?
Baby

31. Dein Unwort des Jahres?
Inflation

32. Dein Liebglingsblog des Jahres?
Hier kann ich wieder keinen angeben, da ich ehrlich gesagt dieses Jahr keine Blogeinträge gelesen habe…

33. Zum Vergleich: Verlinke Dein Stöckchen vom vorigen Jahr!
Klick!

* Ich habe mich entschlossen, diese Fragen auszutauschen, da ich bei ihnen schon seit Jahren jedes Mal stundenlang überlege und dann doch nie wirklich weiß, was ich hinschreiben soll