Weihnachten/Neujahr

Wovon ich mich 2022 verabschiede(n will) …

… und warum ich das für eine gute Entscheidung für meinen weiteren Lebensweg halte.

– Handygames
Ich bin jemand, der sich ungern langweilt und gerne mehrere Dinge gleichzeitig tut. Deshalb habe ich oft Handyspiele auf meinem Handy. Das fing eigentlich so an, dass ich im vorherigen Job immer 1 Stunde Pause hatte und um die rum zu bekommen, hab ich gerne mal am Handy gezockt. Dann irgendwann hab ich auch Zuhause zum chillen gezockt oder wenn ich Serien geschaut habe. So Sachen wie Gardenscapes, wo man sich einen Garten baut und zwischen drin Minigames spielt. Aber das war auch nicht weiter schlimm, bis ich merkte, dass ich doch ab und zu mal den einen oder anderen Euro für so einen Kram ausgegeben habe… und meine Zeit zum Handyspielen schon einplante. Anstatt etwas sinnvolles zu tun „erstmal kurz beim Spiel rein schauen“… und aus dem „erstmal kurz“ wurden oft sogar Stunden. Und da fiel mir auf, dass es mich mal wieder erwischt hat. Ich war nämlich schon immer sehr anfällig bei solchen Sachen.
Früher gab es auf dem PC Travianer, eine Art online Aufbauspiel, in das ich nach einiger Zeit so vernarrt war, dass ich auch hin und wieder dafür mehr Geld ausgegeben habe. Oder dann bei MySpace… diese Katzen, ich weiß nicht ob sich an die noch jemand von euch erinnert. Ich glaube man musste zu bestimmten Zeiten online sein, um Sachen für seine Katze zu bekommen. Was dazu führte das ich mich nachts aus meinem damaligen „Kinderzimmer“ schlich um die Nacht am PC zu verbringen. Deshalb habe ich beschlossen das jetzt rigoros zu beenden. Die ersten Spiele habe ich schon gelöscht, das letzte fliegt spätestens bis 31.12.21 von meinem Handy und dann LADE ich sowas nie wieder runter. Kein Quizduell, kein Gehirnjogging, nichts. Ich will meine Zeit sinnvoller nutzen!
(Einzige Ausnahme: Ingress, weil es kein typisches Handyspiel ist, sondern man dafür seinen Hintern bewegen muss und es mir wirklich echte Freude bereitet.)

– meiner Modelseite
Tatsächlich habe ich ja mein FB Modelprofil schon seit längerem nicht mehr. Zusammen mit meinem Facebook Accout habe ich … puh… Ende 2019(?) alles gelöscht. Und bis jetzt kann ich sagen, ich hab nichts vermisst.
Ich war ja immernoch auf Instagram mehr oder weniger aktiv und hatte noch meine Portfolio Website. Da ich aber aus mehreren Gründen nicht mehr zum shooten kam/wollte/konnte, habe ich schon länger darüber nachgedacht, auch diese zumindest zeitweise zu deaktivieren. Weil es mir irgendwie komisch vorkam, nur noch ältere Fotos hochzuladen und Fotografen abzusagen oder zu vertrösten. Trotzdem war da immer dieses „ich will das aber eigentlich noch“ … aber…
Insgesamt hat mich die ganze Situation psychisch ziemlich belastet.
Und dann war da dieser eine Fotograf, der unbedingt mit mir shooten wollte. Ich hatte einen meiner Stammfotografen nach ihm gefragt, und eine eher negative Auskunft bekommen. Das er sehr… aufdringlich wäre. Aber anfangs fragte er wirklich sehr freundlich an und ich sagte ihm, wir könnten ja nach Corona (als wir alle noch dachten, nach dem ersten Lockdown wäre alles vorbei) mal ein unverbindliches Shooting machen. Doch im Laufe der Zeit, als absehbar wurde das Corona nicht gleich wieder vorbei sein würde und meine Prioritäten auch eher in Richtung Familienplanung und Mental Health gingen, schrieb ich auf mein Instagram Profil das ich auf absehbare Zeit erstmal keine Shootinganfragen mehr annehmen würde. Da wurde der Kerl wirklich aufdringlich. Er schrieb mir von verschiedenen Profilen entweder neue Anfragen oder das ich ihm doch zugesagt hätte. Mal total freundlich, mal richtig ruppig. Ich fand dann ca 10 verschiedene Profile von ihm, immer mit leicht abgeänderten Namen oder mit ganz anderem, aber den gleichen Fotos die von der Qualität her auch eher immer … fragwürdiger wurden. Er versuchte es dann sogar mit einer Art emotionaler Erpressung ala „Ich hab mich jetzt so drauf gefreut und will das jetzt, sonst hast du mich tief verletzt“ und von einem auf den anderen Moment wurde es mir zu viel. Instagram Profil gelöscht und Portfolio Seite offline. Ob das Thema modeln nun für immer auf Eis gelegt wird oder ich irgendwann neu starte, bleibt abzuwarten. Aber aktuell war das für mich ein wichtiger und befreiender Schritt.

– Menschen, die kein wirkliches Interesse daran haben, Zeit mit mir zu verbringen
Das ist ein etwas schwierigeres Thema. Gerade durch Corona sind ja doch viele Kontakte abgebrochen, obwohl man sich vielleicht doch noch gerne treffen wollen würde. Die sind hier in jedem Fall nicht gemeint. Aber es gibt so Menschen, bei denen es mir schon vor Corona aufgefallen ist… Die sich nur melden, um gemeinsam vllt in einen Club zu rennen… aber wenn man sie mal nach einem Mädelsabend, gemeinsamen Kaffeetrinken oder Spieleabend oder was weiß ich fragt, ist dafür immer keine Zeit, keine Lust oder die Oma der Nachbarin zu krank. Und ich bin ja jemand, der selbst starke Probleme damit hat, soziale Kontakte aufrecht zu erhalten oder mich regelmäßig zu melden. Trotzdem habe ich oft versucht, bei einer bestimmten Gruppe von Menschen immer wieder nachzuhacken, ja ihnen sogar eine gewisse Priorität in meinem Leben zu geben. Und nach einigen Monaten reflektieren und genauer hinsehen denke ich, ich habe mittlerweile ein gutes Gefühl dafür bekommen, wer wirklich schwer beschäftigt, psychisch angeschlagen oder etwas in der Art ist… und wer einfach kein wirkliches Interesse mehr an einer Freundschaft hat. Und genauso weiß ich nun, wen ich in meinem weiteren Weg noch eine Priorität einräumen will… und wer wegfallen darf.

– Die Vergangenheit
Und das wird für mich der schwerste Punkt. Ich will ab 2022 mal eine Zeit lang versuchen, so zu leben, als hätte ich keine Vergangenheit. Denn alte Beziehungen oder „die gute alte Clubzeit“ sind dann doch noch oft Bestandteil meiner Gedanken und Gespräche und das hält mich denke ich auch stark davon ab, glücklich im hier und jetzt zu leben. Und ja, ich weiß, dass das nicht einfach wird, denn ich kann ja nicht einfach den alten Farbfilm rausnehmen und einen neuen anfangen… aber genau deshalb sehe ich diesen Punkt eher als Experiment.
Und ich habe mir für Silvester auch ein symbolisches Ritual überlegt. So das ich es vielleicht schaffe, den 01.01.2022 als Neuanfang zu leben. Mal sehen. Ich halte euch auf dem laufenden… auch wenn mir weitere Punkte einfallen, von denen ich mich im neuem Jahr verabschieden will. Denn das muss ja auch nicht immer zum Jahreswechsel sein, sondern man kann auch einfach von jetzt auf gleich entscheiden, sich von etwas zu trennen, was einem nicht (mehr) guttut.

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2 Kommentare zu „Wovon ich mich 2022 verabschiede(n will) …

  1. „und gerne mehrere Dinge gleichzeitig tut.“
    Oh ja, das kenne ich auch… wenn auch in anderen Bereichen. Ich verzettele mich gerne mal tierisch im Alltag, fange zehn Dinge an und wenn ich nichts beende, fühle ich mich gestresst, zerstreut und unzufrieden.
    Das Problem ist ja auch, dass es sehr anstrengend für den Geist sein kann, zu vieles gleichzeitig zu tun, selbst wenn es nur Berieselung ist. Man stresst seine Aufmerksamkeitsfähigkeit eigentlich permanent und kommt von dem Level auch nicht mehr so leicht runter…
    „Ich war nämlich schon immer sehr anfällig bei solchen Sachen.“
    Ich auch, selbst wenn ich noch nie für etwas bezahlt habe. Aber für Verhaltenssüchte bin ich wie geschaffen! In meiner Jugendzeit (mit etwa 13 Jahren) war ich Computerspielsüchtig. Ich habe echt Stunden damit verbracht Sims2 zu zocken…und weitaus mehr Zeit habe ich damit verbracht, mir Kram dazu runter zu laden von Zusatzmaterial aus dem Netz, das ich dann ins Game eingepflegt habe. Und mit Häuser bauen…gespielt hab ich dann die wenigste Zeit und natürlich nur mit Cheats…
    Naja, und weil ich mich eben kenne, habe ich auch kein Smartphone. Das wäre bei mir das Ende von allem…
    Das mit der Modelseite ist ja richtig hart. Doofe Erfahrung, aber ich bin mir sicher, wenn du wieder Lust darauf hast, dann hast du immer noch deine Fotografen im Kopf, die du kennst und mit denen du auch gerne zusammenarbeitest und die bestimmt nicht nein sagen würden!
    „Und ich bin ja jemand, der selbst starke Probleme damit hat, soziale Kontakte aufrecht zu erhalten oder mich regelmäßig zu melden.“
    Ja…wem sagst du das. Mir geht es da genau so. Durch Corona habe ich auch einige Kontakte eingeschränkt/abgebrochen. Im Laufe der letzten Jahre ist das aber auch schon deutlich weniger geworden. Wenn ich bedenke, was ich alles so mit wem vor 10 Jahren gemacht habe, ist das schon ein krasser Unterschied.
    Doch so traurig es auch ist, manchmal befreit es einen auch und ermöglicht einem, sich in die eigene Richtung zu entwickeln. Ich versuche mir eben die Zeit in Erinnerung mit diesen Menschen zu behalten, die schön gewesen ist und die mich geprägt und zu dem Menschen gemacht hat, der ich heute bin. Daher möchte ich sie auch keinesfalls missen! Manchmal ändern sich aber wirklich die Prioritäten und das hat oft auch nichts mit einem selbst zu tun oder dass man den anderen urplötzlich egal ist oder sie einen nicht mehr mögen. Menschen verändern sich, sind vielseitig und entwickeln sich oft auch in eine andere Richtung als man selbst. Manchmal findet man sogar erneut zueinander, wenn es wieder passt. Und manchmal scheint es, als würden die anderen auch einfach nur stehen bleiben…
    Das mit der Vergangenheit sehe ich etwas kritisch, aber vielleicht klingt das auch gerade für mich nur etwas zu sehr nach „verdrängen“ und weniger nach „loslassen“ bzw. „annehmen“, was es eigentlich sein sollte, um seinen Frieden damit zu machen. Ich bin aber gespannt, wie sich das Experiment bei dir entwickelt und welche Schlüsse du daraus ziehst!
    Ich finde es übrigens unglaublich schön, dass du das mit deiner Mental Health immer mehr in den Vordergrund deines Lebens stellst! Ich denke, damit bist du definitiv auf dem richtigen Weg. : )
    Nun wünsche ich dir alles Liebe und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
    Liebe Grüße aus dem pisswarmen und verregneten Black Forest
    Lui ❤

  2. Huhu Chrissy. : )
    Ich bin mir nicht sicher, ob der Kommentar ankam, daher hier noch mal:

    „und gerne mehrere Dinge gleichzeitig tut.“
    Oh ja, das kenne ich auch… wenn auch in anderen Bereichen. Ich verzettele mich gerne mal tierisch im Alltag, fange zehn Dinge an und wenn ich nichts beende, fühle ich mich gestresst, zerstreut und unzufrieden.
    Das Problem ist ja auch, dass es sehr anstrengend für den Geist sein kann, zu vieles gleichzeitig zu tun, selbst wenn es nur Berieselung ist. Man stresst seine Aufmerksamkeitsfähigkeit eigentlich permanent und kommt von dem Level auch nicht mehr so leicht runter…

    „Ich war nämlich schon immer sehr anfällig bei solchen Sachen.“
    Ich auch, selbst wenn ich noch nie für etwas bezahlt habe. Aber für Verhaltenssüchte bin ich wie geschaffen! In meiner Jugendzeit (mit etwa 13 Jahren) war ich Computerspielsüchtig. Ich habe echt Stunden damit verbracht Sims2 zu zocken…und weitaus mehr Zeit habe ich damit verbracht, mir Kram dazu runter zu laden von Zusatzmaterial aus dem Netz, das ich dann ins Game eingepflegt habe. Und mit Häuser bauen…gespielt hab ich dann die wenigste Zeit und natürlich nur mit Cheats…
    Naja, und weil ich mich eben kenne, habe ich auch kein Smartphone. Das wäre bei mir das Ende von allem…

    Das mit der Modelseite ist ja richtig hart. Doofe Erfahrung, aber ich bin mir sicher, wenn du wieder Lust darauf hast, dann hast du immer noch deine Fotografen im Kopf, die du kennst und mit denen du auch gerne zusammenarbeitest und die bestimmt nicht nein sagen würden!

    „Und ich bin ja jemand, der selbst starke Probleme damit hat, soziale Kontakte aufrecht zu erhalten oder mich regelmäßig zu melden.“
    Ja…wem sagst du das. Mir geht es da genau so. Durch Corona habe ich auch einige Kontakte eingeschränkt/abgebrochen. Im Laufe der letzten Jahre ist das aber auch schon deutlich weniger geworden. Wenn ich bedenke, was ich alles so mit wem vor 10 Jahren gemacht habe, ist das schon ein krasser Unterschied.
    Doch so traurig es auch ist, manchmal befreit es einen auch und ermöglicht einem, sich in die eigene Richtung zu entwickeln. Ich versuche mir eben die Zeit in Erinnerung mit diesen Menschen zu behalten, die schön gewesen ist und die mich geprägt und zu dem Menschen gemacht hat, der ich heute bin. Daher möchte ich sie auch keinesfalls missen! Manchmal ändern sich aber wirklich die Prioritäten und das hat oft auch nichts mit einem selbst zu tun oder dass man den anderen urplötzlich egal ist oder sie einen nicht mehr mögen. Menschen verändern sich, sind vielseitig und entwickeln sich oft auch in eine andere Richtung als man selbst. Manchmal findet man sogar erneut zueinander, wenn es wieder passt. Und manchmal scheint es, als würden die anderen auch einfach nur stehen bleiben…

    Das mit der Vergangenheit sehe ich etwas kritisch, aber vielleicht klingt das auch gerade für mich nur etwas zu sehr nach „verdrängen“ und weniger nach „loslassen“ bzw. „annehmen“, was es eigentlich sein sollte, um seinen Frieden damit zu machen. Ich bin aber gespannt, wie sich das Experiment bei dir entwickelt und welche Schlüsse du daraus ziehst!

    Ich finde es übrigens unglaublich schön, dass du das mit deiner Mental Health immer mehr in den Vordergrund deines Lebens stellst! Ich denke, damit bist du definitiv auf dem richtigen Weg. : )

    Nun wünsche ich dir alles Liebe und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

    Liebe Grüße aus dem pisswarmen und verregneten Black Forest
    Lui ❤

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