Frust · Urlaub/Unterwegs

Chrissy auf dem Weg nach Hause – Ein lustiges Wochenende Teil 3

Ich mag Züge. Oder so.

Nachdem wir noch einen schönen Samstag Abend hatten, schliefen Science-guy und ich dann auch am Sonntag aus. Die restliche Zeit bei ihm war eigentlich sehr relaxed. Wir haben ein bisschen aufeinander am PC gehangen und er hat mir meine Gefallene Engel DVDs und noch einige andere Sachen gebrannt. Irgendwann gegen Abend war es dann auch schon so weit, dass ich mich wieder zum Bahnhof begeben musste. Also haben wir uns am Bahnhof in Bad Soden voneinander verabschiedet.

Für mich hieß es dann wieder mit meinem schweren Armee-Rucksack ab nach Hause. Die Fahrt nach Fulda war noch recht unspektakulär. Auf der Fahrt rief nur mein Papa an… um zu hören, ob alles okay sei. Da ich da schon etwas müde und platt war, hat er sich schon Sorgen gemacht. Aber ich war ja bald daheim, sagte ich. Dann ging das Handy aus – Akku leer. In Fulda hatte ich dann auch fast ne halbe Stunde zum umsteigen Zeit. Wobei ich dort erstmal mit einer Aufgabe konfrontiert wurde, die fast über meinen Verstand ging. Als ich mich nämlich ein wenig an meinem Gleis umschaute, habe ich eine „lustige“ Zeichnung entdeckt. Darüber stand irgendwas von Zugtrennung. Einen kurzen Blick auf die Digitalanzeige des Gleises später habe ich entdeckt, dass sich mein Zug wohl tatsächlich trennen würde. Also schau ich so auf den Plan:

1. (============================) <- soll nen Zug darstellen
– A – B – C – D – E – F – G – H – I
– Dresden Dresden Leipzig Leipzig Leipzig

2. (============================) Wochentags
– A – B – C – D – E – F – G – H – I
-Leipzig Leipzig Dresden Dresden Dresden

3. (============================) an So und Feiertagen
– A – B – C – D – E – F – G – H – I
– Dresden Dresden Dresden Leipzig Leipzig

Und ich erstmal so: o___O“

Und dachte mir dann… gut, begebe ich mich mal zu den hinteren Abteilen. Kaum dort angekommen, sehe ich an der Digitalanzeige „Leipzig – A B C D E F G“ und dachte mir so:
Ok… dann doch vorn. Laufe also wieder in die entgegengesetzte Richtung.
Wiederum dort angekommen, schallte eine melodische Frauenstimme durch den Lautsprecher. „Der Zug ICE xxxx nach Dresden trennt sich in Erfurt. Ein Abteil verbleibt in Erfurt, das andere fährt über Leipzig weiter nach Dresden. In Erfurt verbleiben die Wagons (oder so) auf den Gleisabteilen A bis D.“

Chrissy also, schon fast wieder auf dem Weg in die andere Richtung, fängt langsam an an sich zu zweifeln. Dann folgt eine weitere Durchsage. „Achtung – Heute wird der Zug ICE xxxx in umgedrehter Reihenfolge gereiht. Für die Weiterfahrt nach Dresden begeben sie sich bitte in die Abteile *krrrchhhhht* bis *krrrrchhhhhhht*“
In diesem Moment blieb ich einfach nur abrupt stehen und knallte mir die Hand gegen die Stirn. Eine junge Frau neben mir fragte einen älteren Mann ganz panisch: „Haben sie das verstanden? Wo muss ich denn nun hin, wenn ich nach Leipzig will… ohjeh!“. Aber auch er hatte keinen Schimmer. Und auf der anderen Seite meinerseits quasselte eine aufgeregte, gebrochen deutsch sprechende Dame in ihr Handy und erklärte ihrem Gegenüber die Sachlage.

Ich entschied mich also, einfach mal abzuwarten. Im ICE dann waren die meisten Plätze schon besetzt. Einige wenige waren noch frei, aber immer nur die Gangplätze. Und irgendwie war immer was, weshalb ich doch nicht gewagt habe, zu fragen ob der Platz noch frei sei. Bzw. einige Male habe ich gefragt, wurde aber rupig abgewiesen. Oder es war so eine rote LED-Platzreservierungs-Anzeige an. Also dachte ich mir „Scheiß drauf“ und setzte mich, zusammen mit 2 Typen, einfach in den Gang bei den Türen. Dort war ich dann schon leicht… angenervt. Ich hab einfach nur den beiden zugehört. Sie waren beide beim Bund, aber in verschiedenen… wie nennt man das denn? Abteilungen? Und haben sich durch Zufall im Zug getroffen. Und beide hatten das gleiche Problem: Sie mussten Punkt 22 Uhr wieder dort sein, sonst gab es wohl Ärger. Also telefonierte einer rum, um Bescheid zu geben, dass sie es eben nicht bis Punkt 22 Uhr schaffen würden.

Kurz nach der Abfahrt kam auch schon die nette Dame zur Fahrkartenkontrolle. Ich vergewisserte mich dann bei ihr, ob ich im richtigen Abteil nach Leipzig wäre. Und sie bedachte mich mit mitleidigem Blick und meinte, es wären doch auch noch Sitzplätze frei. Ich wollt schon sagen: „Ja klar, versuch doch mal, mir einen zu besorgen!“ aber nickte dann nur freundlich.
Zwei Stopps später habe ich dann gesehen, dass ein junger Japaner ausstieg, den ich vorher schon bei der Platzsuche entdeckt hatte. Ich wollte mich jedoch am Anfang nicht auf den Platz neben ihn setzen, da er eingepennt war und sein Körper über beide Plätze hing. Nun da er ausstieg, ergriff ich meine Chance und sicherte mir den Platz. Irgendwann kam die Durchsage, das wir wegen „technischen Problemen“ 5 Minuten Verspätung haben würden. Aber das juckte mich nicht… die konnten sie ja noch aufholen und wenn nicht, hätte ich in Leipzig trotzdem genug Zeit zum umsteigen. Und um mir ein Subway zu holen, auf das ich mich schon den ganzen Tag freute…

Aber nein, es sollte nicht so sein. Denn da kam Erfurt. Die Dame erklärte durch die Lautsprecher, dass es zu Problemen beim Abkoppeln des Zuges gekommen war. Also rangierte der Zug hin, und her, und hin, und her. Außerdem sollte man sich jaaaa von den Türen fernhalten. So wurden aus den 5 Minuten Verspätung über eine halbe Stunde. Das einzige was mich aufheiterte war, dass ich eine Steckdose unter meinem Sitz entdeckte (Ja, Chrissy fährt selten mit dem Zug… die weiß sowas nicht xD“) und somit meinen Akku aufladen konnte. So erreichten mich dann auch Science-guy und später meine Mama.

Irgendwann kam ich dann doch noch in Leipzig an. Und es hieß, mein nächster Zug hätte ebenfalls Verspätung. Das sagten die jedenfalls durch die Lautsprecher. Als ich an dem Gleis war, an dem der Zug abfahren sollte, entdeckte ich dann wiedermal eine Digitalanzeige. Groß stand nach wie vor Chemnitz dran. Doch darüber lief ein kleiner Text durch: Das Gleis hatte sich verändert. Außerdem würde es irgendwie zu einem Schienenersatzverkehr kommen. Also flinke Füße zum anderen Gleis. Wo der Zug übrigens schon Abfahrtbereit stand. Nichts mit Subway. Die Zeit hatte gerade für ne Tüte Katjes Yoghurt-Gums und einen Mezzo Mix aus dem Automaten gereicht. Aber selbst das munterte mich ein wenig auf.

Wie wird es weitergehen? Wird Chrissy irgendwann daheim ankommen? Welchen komischen Gestalten wird sie begegnen? Das alles und noch viel mehr gibt es in:
„Chrissy allein im Zug – Teil 4“
Coming soon.

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5 Kommentare zu „Chrissy auf dem Weg nach Hause – Ein lustiges Wochenende Teil 3

  1. Ah toll 🙂 Meeehr <3
    Sowas liest sich viel unterhaltsamer, als selbst der Deutschen Bahn ausgeliefert zu sein (hab da auch schon heftiges erlebt – weswegen ich mir trotz häufiger weiter Fahrten keine Bahncard kaufen werde, sondern lieber aufn Führerschein spare ^^). Wenn einzelne Leute 2 Plätze oder sogar einen 4er blockieren, kann ich aber sehr ungehalten werden… gerade wenn ich mit meinter Tochter unterwegs bin, rege ich mich noch mehr über sowas auf – wenn jemand kleinen Kindern, Schwangeren oder Alten oder irgendwie gesundheitlich eingeschränkten Menschen einen Sitzplatz verwehrt, ist das mehr als asozial. Übrigens dürfen dich die Leute so oder so überhaupt nicht abweisen, sie haben nämlich nur für einen Platz bezahlt, wenn Dich nochmal einer anraunzt, direkt beim Schaffner beschweren!

  2. Hihi. Da weiß ich auch wieder, warum ich lieber mit meinem TöffTöff die Welt erkunde XD
    Aber scheinbar bist ja wohlbehalten wieder daheim angekommen. Sonst hättest ja nich drüber bloggen können ^^

  3. Chrissy, das Handy hab ich auch noch hier rumliegen. Die Akkudauer von diesen Teilen ist wirklich extrem kurz. Nervig! >.< Da kannst du echt froh sein, dass du eine Steckdose gefunden hast. xD Bin gespannt auf Teil 4! 😉

  4. OMG … ich wäre in Panik geraten glaube ich … ich bin nicht grad eine die viel Zug fährt oder jemals so viel Zug gefahren ist… O.o

    Aber wirklich interessant zu lesen… warte schon sehnsüchtig auf Teil 4 ^^

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